Das gesamte Interview mit Dennis Diekhues und Jens Voßgröne: Neues Trainerteam der 1. Herren

Dennis Diekhues und Jens Voßgröne arbeiteten schon lange bei der Viktoria aus Georgsmarienhütte zusammen. Nun übernehmen sie das Traineramt der 1. Herren in Hunteburg

Dennis Diekhues und Jens Voßgröne arbeiteten schon lange bei der Viktoria aus Georgsmarienhütte zusammen. Nun übernehmen sie das Traineramt der 1. Herren in Hunteburg

Im Gespräch mit Dennis Diekhues und Jens Voßgröne gewährt das neue Trainerteam der 1. Herren spannende Einblicke in ihre Pläne, ihre bisherigen Erfahrungen und ihre Visionen für die Zukunft des Vereins. Dabei wird deutlich, wie viel Leidenschaft und Engagement sie in ihre neue Aufgabe einbringen.

Das Interview in voller Länge:

Dennis, willkommen zurück als Herrentrainer beim Hunteburger SV! Wie fühlt es sich an, wieder Teil des Vereins zu sein, diesmal als Trainer der 1. Herren?
Dennis Diekhues: Vielen Dank für das herzliche Willkommen! Es fühlt sich großartig an, wieder zurück zu sein, und ich freue mich sehr auf die Arbeit mit der Mannschaft und die bevorstehenden Herausforderungen. Besonders, da ich viele Spieler bereits in der Jugend oder bei der 2. Herren trainiert habe – und mit einigen sogar selbst gespielt habe – ist diese Aufgabe für mich etwas ganz Besonderes.
Als Andy Kleine Möller anrief und mich fragte, ob ich mir vorstellen könnte, die 1. Herren zu übernehmen, musste ich nicht lange überlegen. Dass es schon zur Rückrunde und nicht erst zur neuen Saison soweit ist, kam jedoch überraschend. Nach einem Gespräch mit Toto Winter, dem ich an dieser Stelle nochmals für seine hervorragende Arbeit danken möchte, haben wir den Übergang zur Rückrunde fix gemacht. Am 14. Januar geht es dann richtig los, und wir starten in die Vorbereitung für die Rückrunde.

Bis 2017 warst du Spieler und Trainer der 2. Herren. Wie hat sich der Verein deiner Meinung nach seitdem entwickelt? Welche Veränderungen fallen dir besonders auf?
Dennis Diekhues: Seit 2017 hat sich wahnsinnig viel getan. Damals konnten die 1. und 2. Herren den Klassenerhalt in der Kreisliga und der 1. Kreisklasse feiern, nachdem beide Teams ein Jahr zuvor aufgestiegen waren. Es gab sogar noch eine 3. Herrenmannschaft im Spielbetrieb. Für einen kleinen Ort wie Hunteburg war das wirklich beeindruckend!
Heute sieht die Situation etwas anders aus – aber nicht schlechter. In den vergangenen Jahren gab es viele Herausforderungen wie Corona, die Kreisligareform und altersbedingte Umbrüche in den Teams. Unsere 2. Herren ist inzwischen eine blutjunge Mannschaft, die den Generationswechsel erfolgreich gemeistert hat. Der 1. Herren steht dieser Umbruch in den kommenden Jahren noch bevor. Dass die Mannschaft bisher so stabil geblieben ist, verdanken wir dem tollen Engagement von Toto Winter, der viele verletzungs- oder altersbedingte Abgänge kompensiert hat.
Auch im Jugendbereich wird hervorragende Arbeit geleistet. Es gibt einige vielversprechende Talente, die in den kommenden Jahren für frischen Wind sorgen werden.
Darüber hinaus hat sich im Verein allgemein viel verändert: Unser Sportgelände hat Vorzeigecharakter, und das Engagement der vielen Helferinnen und Helfer im Vereinsheim oder an der Versorgungsstation ist wirklich bemerkenswert. Dazu kommt ein junges, engagiertes Vorstandsteam, das Projekte aktiv angeht und erfolgreich umsetzt. Das sind alles Dinge, um die uns andere Vereine beneiden können.

In den letzten Jahren hast du gemeinsam mit einem Team die G-Jugend beim Hunteburger SV aufgebaut. Wie geht es nun mit der G-Jugend weiter?
Dennis Diekhues: Das Projekt mit den Minis liegt mir wirklich am Herzen. Durch die Reform im Kinderfußball und die Einführung von Funino hatten wir die Gelegenheit, im Jugendbereich etwas Neues zu entwickeln und uns zukunftsorientiert aufzustellen. Das gesamte Team, besonders Tobi Ellermann als Hauptverantwortlicher, hat sich mit großem Engagement darauf eingelassen. Wir sind da auf einem sehr guten Weg.
Leider werde ich aus zeitlichen Gründen kürzertreten müssen, bleibe aber weiterhin unterstützend dabei. Eine solide Arbeit im Kinder- und Jugendfußball bildet schließlich das Fundament für einen erfolgreichen Herrenbereich.

Jens, du bist neu beim Hunteburger SV. Was war dein erster Eindruck vom Verein und der Mannschaft?
Jens Voßgröne: Mein erster Eindruck war durchweg positiv. Der Zusammenhalt und das „Wir-Gefühl“, das mir beim Kennenlernen entgegengebracht wurde, hat mich direkt beeindruckt. Man spürt sofort, dass man ein Teil dieser Gemeinschaft werden möchte – und auch wird.

Ihr habt zuletzt bei Viktoria Georgsmarienhütte zusammengearbeitet, unter anderem in der Jugend-Niedersachsenliga. Was nehmt ihr aus dieser Zeit für eure Arbeit in Hunteburg mit?
Jens Voßgröne: Während dieser Zeit haben wir viele Kontakte geknüpft – auch über die Grenzen von Osnabrück hinaus –, die uns vielleicht auch in Hunteburg nützlich sein könnten. Besonders der Wille und die Einsatzbereitschaft der Spieler, im Training, Spiel oder auch eigenständig an ihrer Fitness zu arbeiten, sind etwas, das ich von dort mitnehme. Diese Einstellung sehe ich auch schon in der aktuellen Mannschaft.

Dennis Diekhues: Die sechs Jahre bei der Viktoria waren für mich eine lehrreiche und fordernde Zeit. Die Erfahrungen, die ich in der U17-Landesliga und U19-Niedersachsenliga gesammelt habe, haben mir als Trainer neue Perspektiven eröffnet. Auf diesem Niveau stehen die Ausbildung der Spieler in technischen und taktischen Bereichen sowie eine professionelle Einstellung zum Fußball im Vordergrund. Die berühmte Oma, die fünfmal im Jahr an Trainings- oder Spieltagen Geburtstag hat, gibt es dort nicht. Viele dieser Erfahrungen werden der Mannschaft neue Impulse geben.

Jens, wie würdest du deinen Trainerstil beschreiben? Was sind deine Stärken?
Jens Voßgröne: Gute Frage! Wenn ich meinen Stil beschreiben müsste, würde ich sagen, ich strebe eine Balance zwischen einem soliden Abwehrbollwerk und einer offensiven Spielweise an. Meine Stärken liegen vor allem im organisatorischen Bereich und in der Unterstützung beim Training.

Ihr habt euch als Team bei Viktoria bewährt. Wie teilt ihr euch die Aufgaben auf, und wie profitiert ihr von eurer Zusammenarbeit?
Jens Voßgröne: Ich habe meist den organisatorischen Bereich übernommen, während Dennis für die Trainingsplanung und -durchführung verantwortlich war. So konnte ich ihn entlasten, und wir haben uns täglich ausgetauscht.

Dennis Diekhues: Zunächst einmal muss man sagen, dass man sechs Jahre als Trainerteam im Leistungsbereich des Jugendfußballs nicht durchhalten würde, wenn man menschlich nicht miteinander klarkommen würde.
Dass Jens und ich in Bezug auf Fußball ähnlich ticken, war mir nach unseren ersten Begegnungen klar. Für uns beide hat das Engagement im Fußball einen ziemlich hohen Stellenwert. Dazu kommt, dass wir beide immer versuchen die Aufgaben, die sich uns stellen, optimal zu lösen. Man könnte sagen, wir sind zwei fußballverrückte Freunde mit Hang zur Perfektion. Wir teilen uns die Aufgaben klar auf, unterstützen uns aber gegenseitig. Diese Zusammenarbeit hat sich bewährt und ist eine unserer größten Stärken.

Dennis, was macht den Hunteburger SV für dich besonders?
Dennis Diekhues: Für mich ist der Hunteburger SV etwas sehr Besonderes, weil ich hier mit dem Fußballspielen angefangen habe und viele Jahre als Trainer tätig war. In dieser Zeit sind enge Freundschaften entstanden, und es gibt viele gemeinsame Erinnerungen – sowohl in guten als auch in schweren Zeiten. Diese Gemeinschaft ist es, was den HSV für mich ausmacht.

Jens, warum hast du dich entschieden, erneut mit Dennis zusammenzuarbeiten und die Herausforderung in Hunteburg anzunehmen?
Jens Voßgröne: Für mich war das keine Frage. Ich habe Dennis bereits nach seinem Ende bei der Viktoria gesagt, dass ich sofort dabei bin, wenn er eine neue Herausforderung hat – egal, wohin es geht. Als sein Anruf kam, musste ich keine Sekunde überlegen.

Dennis, welche sportlichen Ziele setzt du dir mit der Mannschaft kurz- und langfristig?
Dennis Diekhues: In den Gesprächen mit dem Vorstand und dem Team ist ziemlich klar geworden, dass wir die 1. Herren gerne wieder langfristig aber ligaunabhängig erfolgreich sehen würden. Kurzfristig geht es darum, die Mannschaft zu stabilisieren, Unsicherheiten aus dem Spiel zu nehmen und die Stärken wieder in den Vordergrund zu stellen. Viele der Jungs haben jahrelang Kreisliga gespielt. Der Ehrgeiz und auch die Qualität, um oben mitzuspielen ist definitiv vorhanden. Auch wenn 16 Punkte Rückstand auf Platz 5 eine Herausforderung sind, wollen wir in der Rückrunde alles geben, um diesen Platz noch anzugreifen.
Langfristig wird es wichtig sein, altersbedingt ausscheidende Leistungsträger zu ersetzen. Die Jugendarbeit liefert dafür eine gute Basis. Außerdem haben wir in der 2. Herren viele junge Talente, die wir fördern wollen. Wir werden daher in Absprache mit dem Trainer der 2. Herren, Andrej Wiedmer, das Miteinander der Mannschaften fördern und die Jungs, die sich gern in der 1. Herren probieren möchten, einbinden. Wenn uns dieser Übergang gelingt, können wir langfristig wieder in Richtung Kreisliga blicken.

Vielen Dank für das Gespräch, Dennis und Jens! Wir wünschen euch viel Erfolg für die kommenden Aufgaben und freuen uns auf die gemeinsame Zeit mit euch beim HSV.